Die Osprey 38 ist das neue Flaggschiff des niederländischen Yachtbauers Wajer & Wajer Yachts. Wir sind mit Wajers Flaggschiff Osprey 38 vor der Küste Frankreichs gefahren.
Ob Cannes, Monaco oder St. Tropez: Wajer ist zweifelsohne eine Marke, die auffällt. Das Design der Osprey 38, die übrigens vom niederländischen Design-Studio Vripack entworfen wurde, lehnt sich nahtlos an das auffällige als auch typische Design der Osprey 34 und 37 an.
Die Wajer 38 ist uns beim Cannes Yachting Festival 2013 erstmals aufgefallen, während diese beim Festival für spezielle VIP Shuttle-Services während der Show eingesetzt wurden. Die von uns gefahrene Osprey 38 ist in einem sehr auffälligem und wunderschönem Hellblau gehalten, wobei Wajer die 38er in den verschiedensten mutigen Farbkombinationen anbietet (siehe Fotostrecke).
Edle und durchdachte Verarbeitung
Die elegante hochwertige Verarbeitung ist schon von außen sichtbar, vom Heck aus kann man das Boot über einen kleinen Mittelgang betreten (optional mit hydraulischer Gangway). Somit wird ein bequemes Zusteigen ermöglicht, wenn man die Polster in der Mitte frei lässt, um nicht auf die Sitz- bzw. Liegeflächen zu steigen (siehe Foto #12).
Mit 870 PS bis zu 45 Knoten
Die Wajer Osprey 38 wird mit Volvo Penta´s IPS System ausgestattet und steht mit drei Motorisierungen zur Verfügung: 2 x 300 PS, 2 x 370 PS oder 2 x 435 PS. Das von uns gefahrene Modell verfügte mit insgesamt 870 PS über die stärkste Motorisierung.
Unsere Ausfahrt starteten wir frühmorgens um 9:00 Uhr bei ruhiger See. Dass das Boot mit 870 PS über genügend Kraft verfügt, zeigt sich während der Fahrt, indem wir die 38er in relativ kurzer Zeit auf etwas über 40 Knoten beschleunigten. Die Werft gibt die Höchstgeschwindigkeit mit 45 Knoten an, was ohne Zweifel erreichbar ist, am wirtschaftlichsten fährt sich die Osprey 38 mit einer Reisegeschwindigkeit von 28 Knoten.
Modernes Cockpit, einfache Steuerung
Das Cockpit der 38er ist sehr edel und schlicht gehalten, das einzig dominierende sind die gut ablesbaren Instrumente der Raymarine LED-Monitore. Der Joystick, mit welchem sich das Boot kinderleicht navigieren lässt, ist etwas weiter unten gleich neben dem Lenkrad horizontal platziert. Hier wäre aus unserer Sicht eine andere bzw. vertikale Positionierung vorteilhafter, die lässt sich aber auf Kundenwunsch ohne Problem realisieren. Mit der Frontscheibe verfügt das Cockpit sowohl über einen guten Schutz als auch eine ausgezeichnete Rundumsicht, das Fahren im Sitzen wird ebenso wie im Stehen zum Vergnügen.
Auf den drei sportlichen und verstellbaren Sitzen vorne im Cockpit und auf Sitzflächen seitlich und hinten lässt sich die Fahrt genießen. Das Boot lässt sich wie bereits erwähnt dank IPS bei geringer Geschwindigkeit sehr einfach steuern, Hafenmanöver werden damit auch für Ungeübte problemlos ausführbar. Das Boot zeigt seine Qualitäten aber auch bei höheren Geschwindigkeiten, indem es sich mit wenig Kraft, wenig Bewegung und schnellen aber angenehmen Einschlag ideal durch Wellen steuern lässt.
Der durchschnittliche Verbrauch liegt mit 25 Knoten bei ca. 70 Liter für beide Motoren, was einen sehr guten Verbrauchswert darstellt. Bei Top Speed mit bis zu 45 Knoten kann man allerdings mit bis zu 170 Liter für beide Maschinen rechnen. Laut Werft erreicht man mit Reisegeschwindigkeit mit einer Tankfüllung ca. 350 Seemeilen.
Flexible Sitzflächen für Familienausflüge
Bequeme Rückenlehnen sind auch seitlich vorhanden. Bei unserem Boot war es so, dass den Sitzflächen der Vorrang gewährt wurde, wobei man die Funktionalität anders konzipieren kann, um z. B. den Liegeflächen hinten den Vorzug zu geben. Am Vorschiff ist eine weitere Sonnenliegefläche für 2 Personen vorhanden, ebenfalls kann über den gesamten Sitz- und Cockpitbereich ein Bimini gespannt werden.
Unter Deck findet sich eine durchaus für 2 Personen ausreichende Kabine mit Liegefläche und WC. Auch hier fällt wieder die edle Verarbeitung auf.
Semi-Custom und Superyachttender
Eine Osprey 38 versteht sich als Semi-Custom Yacht, daher kann man im Wesentlichen die verschiedensten Wünsche eines Eigners bei der Ausstattung berücksichtigen. Nicht selten wird eine Osprey auch als Superyachttender eingesetzt.
Die meisten Kunden von Wajer Yachts stammen aus Holland und Frankreich, weitere Kunden sind aus Skandinavien und Spanien, in Zukunft möchte sich die Werft auch in Richtung USA und Kroatien gehen sowie auch Interessenten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz ansprechen.
Der Basispreis der Osprey 38 liegt mit der kleinsten Motorisierung bei 625.000 €, mit IPS 600 kann man bei einer gut ausgestatteten 38er mit 750.000 – 800.000 EUR rechnen, wobei die meisten verkauften Modelle über die höchste Motorisierung verfügen.
Fazit: Eine Osprey 38 hat seinen Preis, dafür bekommt man allerdings ein außergewöhnliches und einzigartiges Boot mit einer Ausstattung und Verarbeitung, die seinesgleichen sucht.
Bootsdaten im Überblick:
Werft: Wajer & Wajer Yachts (Niederlande)
Name: Osprey 38
Jahr: 2013
Länge: 11,30 m
Breite: 3,76 m
Tiefgang: 0,90 m
Gewicht: 8,4 t
Motor: 2x Volvo D4-DP 301hp Diesel IPS 350; 2x Volvo D6-DP 370hp Diesel IPS 500; 2x Volvo D6-DP 435hp Diesel IPS 600
Treibstofftank: 1050 l
Wassertank: 180 l
Reisegeschwindigkeit: 25 – 28 Knoten
Höchstgeschwindigkeit: 35 – 45 Knoten
Kabinen / Betten: 1 / 2
Zugelassene Passagiere: 14
CE Kategorie: B (küstennahe Gewässer)
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Fotos: Boot Online |Wajer & Wajer Yachts