Ich werde oft gefragt, warum ich das Projekt „Apache Star“ begonnen habe, was der konkrete Hintergrund ist und ob es nicht mehr um mich als um das Projekt geht.
Dazu gibt es eine einfache Antwort: Das Boot ist der Star, nicht ich. Die „Apache Star“ stand vom Anfang an im Mittelpunkt von diesem Projekt, aus diesem Grund ist auch der Name „Apache Star“ entstanden (das Boot hieß ursprünglich, als es zweimal Weltmeister wurde, „Apache Heritage“).
Mich verbindet mit der Apache Star eine tiefe Leidenschaft, zumal ich damals, als das Boot 1993 zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft gewann, live dabei sein durfte. Ab diesem Zeitpunkt habe ich mich in dieses – vor allem in den USA – legendäre Boot verliebt.
Nachdem ich das Boot 2012 erwarb (das Boot war in einer Werft eingemottet, da sich der Besitzer nicht davon trennen wollte), war mein erster Gedanke, es zu restaurieren und wieder zurück zum Ursprung auf die Siegerstraße zu führen. Und als ich eines Tages von Key West aus auf den Atlantik blickte, kam mir der Gedanke, dass dieses Zurückführen auf die Siegerstraße nicht unbedingt in Form eines Rennens gegen andere Boote stattfinden muss, sondern mit einer völkerverbindenden Aktion verknüpft werden kann. Hinzu kommt, dass die Strecke von Key West nach Kuba eine Herausforderung ist, wenn man diese mit Höchstgeschwindigkeit in kurzer Zeit bewältigen möchte.
Und so ist die Idee der Überfahrt von Key West nach Kuba entstanden.
Warum Kuba? Auch diese Frage ist schnell beantwortet: Wer jemals die Gelegenheit hatte, Kuba zu besuchen und die Menschen dort kennengelernt hat, der würde die Motivation sofort verstehen. Seit meines Kuba-Besuches verbindet mich mit den Menschen auf Kuba eine tiefe Freundschaft.
Und nachdem das Vorhaben in Kuba allmählich bekannt wurde und sich viele Kubaner dafür begeisterten, gab es keinen Zweifel mehr für mich, dass dies die richtige Strecke ist. Der International Hemingway Yacht Club unterstützt das Projekt als offizielles Sportevent und möchte dieses Ereignis sogar mit einem Olympia-Empfang begegnen.
Und auch wenn die US-Regierung aus politischen Gründen derzeit keine Genehmigung für die Überfahrt erteilen möchte, so werde ich definitiv daran festhalten und eines Tages die Apache Star nach Kuba fahren – denn die Menschen dort warten auf die Apache Star und verstehen das Projekt natürlich als sportliche Herausforderung, aber auch als menschliche und völkverbindende Geste von Grenzen, die es noch zu überwinden gilt!
Roger Klüh