Was für ein Unterschied: Letztes Jahr sind wir Riva´s sportliche 27 m Superyacht Riva 88 Domino Super gefahren, nun die knapp 12 m lange neue Riva Rivamare, die im Juli 2016 erstmals vorgestellt wurde.
Luxuriös, sportlich und praktisch
In der Branche der Bootsverkäufer spricht man gerne davon keine Boote zu verkaufen, sondern Emotionen. Und eines gleich vorweg: Ja, die neue Open von Riva weckt diese schönen Emotionen in jeder Hinsicht.
Dieses Gefühl beginnt bereits beim ersten Blick auf die neue Rivamare, als auch beim Betreten der Yacht, die anmutig am Steg im Vieux Port in Cannes liegt. Über 3 Stufen im Heck geht es an Deck, wo man von zwei einladenden Liegen begrüßt wird – dazwischen genug Platz, um den Sitzbereich in der Bootsmitte sowie den Steuerstand zu erreichen.
Praktisch und innovativ: Vor Anker lässt sich der Heckbereich um eine große Badeplattform erweitern (siehe Bild in der Fotogalerie). Mit extra Bezügen mutiert so die Plattform zum gemütlichen „Beach Club“ direkt am Wasser. In einer weiteren Luke findet sich im Heckbereich Platz für Zubehör, durch eine optionale Erweiterung kann dort z. B. ohne Probleme ein Seabob verstaut werden. Die mit sportlichen Linien gezeichnete Rivamare spielt hier ihr volles Potential aus.
Mit optional erhältlichen Unterwasser LEDs macht die Rivamare abends vor Anker oder in der Marina einen richtig schicken Eindruck.
Edle Verarbeitung
Egal wo man hinschaut, die Rivamare glänzt nur so von edlen Hölzern, sauber verarbeitetem italienischen Leder in den verschiedensten Farben sowie einzelne Elemente in Carbon.
Der Sitzbereich kann zu einem U-Bereich umgestaltet werden, in der Mitte befindet sich ein auf die doppelte Größe klappbarer Tisch.
Am Steuerstand können es sich zwei Personen bequem machen, Steuerboard findet sich nochmals ein einzelner Sitz. Der Steuerstand wirkt sehr edel und aufgeräumt und bietet einen Blick auf das Notwendige. Die Instrumente sind auch bei starkem Sonnenschein gut lesbar. Der Joystick, mit welchem sich die Rivamare einfach navigieren lässt, befindet sich rechts neben dem Lenkrad in der Mitte des Steuerpults.
37 Knoten mit 800 PS
Die von uns gefahrene Rivamare war Baureihe No. 1. Ausgestattet mit zwei Volvo D6 mit jeweils 400 PS sowie als Serie einen Joystick, gibt Riva die maximale Geschwindigkeit mit bis zu 40 Knoten an.
Bei unserer Testfahrt haben wir die Riva an der Küste Cannes auf eine maximale Geschwindigkeit von 37,2 Knoten beschleunigt, unter guten Bedingungen sollten aber bis zu 40 Knoten erreichbar sein.
An den Fahreigenschaften der Rivamare gibt es nichts auszusetzen. Das Boot beschleunigt schnell und erweist sich auch bei höheren Geschwindigkeiten und bei etwas stärkerem Seegang als absolut stabil. Die Reisegeschwindigkeit beträgt 31 Knoten.
Riva mit Bootsstabilisatoren
Eine überraschende Entwicklung hat uns Ferretti bereits am Vortag verraten: Wunschgemäß verbaut die Werft in den verschiedensten Marken wie Pershing und Riva auch bei kleineren Modellen Stabilisatoren von Seakeeper (siehe Bericht Kreisel gegen Seekrankheit).
Auch das von uns getestete Modell verfügte über einen Seakeeper Bootsstabilisator, der auf Knopfdruck aktiviert werden kann und das Boot bei Stillstand stabilisiert. Eine Entwicklung, die unserer Meinung nach durchaus auch Sinn bei kleineren Modellen macht.
Ein kleiner Test zeigt dann auch, wie gut die Stabilisatoren funktionieren: Zusammen mit den Riva Entwicklungsingenieuren versuchten wir, die immerhin 11,5 Tonnen schwere Riva durch Hin und Her Bewegungen etwas ins Schaukeln zu bringen, was bei ausgeschalteten Stabilisatoren auch etwas gelang. Sobald wird den Seakeeper allerdings aktivierten, lag die Rivamare wie ein Panzer auf dem Wasser (in diesem Beitrag haben wir das Kreisel-Prinzip ausführlich erklärt).
Die Bootsstabilisatoren stellen also einen erheblichen Mehrwert da, wenn das Boot vor Anker liegt oder in der Marina regelmäßig benutzt wird.
Unter Deck
Auch wenn die neue Rivamare für eine Open über einen durchaus großen Kabinenbereich unter Deck verfügt, ist das Modell klar als Day-Boat konzipiert. Trotzdem kann man es sich unter Deck bequem machen: Steuerboard befindet sich eine kleine Pantry, Backboard das Bad mit Duschkabine und Toilette.
Der Sitzbereich mit Tisch kann zu einem Doppelbett umfunktioniert werden, unter dem Bett befindet sich ein kleiner Stauraum. Die Jalousien lassen sich elektrisch bedienen, ein optionales Air Condition System sorgt auch bei glühender Hitze für Abkühlung unter Deck.
Fazit
Der zu Ferretti Group gehörende Bootshersteller Riva hat mittlerweile 14 Exemplare verkauft, für die Produktion einer Rivamare benötigt die Werft zwei Monate. Der Preis beginnt ab 750.000 EUR, für eine ordentlich ausgestattete Rivamare, wie die von uns gefahrene, muss man jedoch deutlich mehr als 1 Million EUR auf den Tisch legen.
Trotz des hohen Preises ist die neue Rivamare in der Tat eine perfekt gestaltete luxuriöse Yacht, die viel Fahrspaß bereitet und Emotionen weckt. Riva hat es geschafft, eine Mischung aus alter Retro als auch einer modernen Yacht zu entwerfen, die sich mit den bei Bootsliebhabern äußerst beliebten alten Riva-Modellen ohne Zweifel messen kann. In diesem Sinne ist die Rivamare ein weiterer Riva-Klassiker, eben unter Verwendung moderner Technologie.
» Video: Riva Rivamare
Bootsdaten im Überblick:
Werft: Riva – Ferretti Yachts (Italien)
Name: Riva Rivamare
Jahr: 2016
Länge: 11,8 m
Breite: 3,5 m
Tiefgang: 1,16 m
Gewicht: 11,5 t
Motor: 2 x Volvo Penta D6 400
Treibstofftank: 1.000 l
Wassertank: 330 l
Reisegeschwindigkeit: 31 Knoten
Höchstgeschwindigkeit: 40 Knoten
Reichweite: 330 SM
Kabinen / Nasszellen: 1 / 1
Zugelassene Passagiere: 8
CE Kategorie: B (küstennahe Gewässer)
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Fotos: © Ferretti Yachts | Boot Online