Das Königreich der Niederlande zählt zu den beliebtesten Wassersportrevieren Europas – und hat so viel mehr zu bieten als allein Windmühlen, Tulpen und Frikandellen mit Pommes Spezial. Auf die Tradition und Kultur der alten Seefahrernation trifft man selbst heute noch überall im Land.
Ebenso einladend wie sympathisch, um nahezu alle Möglichkeiten des Wassersports in herrlicher Natur zu erleben, dazu pittoreske Orte an Land, die Weltstadt Amsterdam und das UNESCO-Weltnaturerbe „Wattensee“ zu genießen.
Die Niederländischen Wassersport-Reviere
IJsselmeer, Markermeer & Waddenzee
Zwei Binnenseen und das niederländische Wattenmeer bilden gemeinsam das größte Wassersportrevier der Niederlande. Rechnerisch mit einer Wasserfläche von zusammen gut 4.500 km² mehr als achtmal so groß wie der Bodensee.
Ein wahres Eldorado für Wassersportler: ob mit dem Motorboot, einer Segelyacht, SUP oder Kite unterwegs. Dazu mit einer Saison von März bis Ende Oktober, bestens geeignet auch für Einsteiger, und mit kaum überschaubarer Kurzweil an Land.
Das heutige IJsselmeer ist faktisch ein 1.137 km² großer Binnensee – in der niederländischen Sprache steht „Meer“ für einen See und „Zee“ für ein Meer oder einen Meeresteil.
Aus der ehemalige Zuiderzee, einer bereits wohl im siebten vorchristlichen Jahrhundert entstandenen Seen-Landschaft, bildete sich im 12. und 13. Jahrhundert nach verheerenden Sturmfluten südlich der heutigen westfriesischen Inseln eine Bucht der Nordsee.
Zur Sicherung vor Sturmfluten, aber auch zur Landgewinnung, wurde von 1927 bis 1933 der Afsluitdijk (Abschlussdeich) zwischen den Provinzen Friesland und Noord-Holland errichtet. Dazu nun von Deichen umgeben wurde die Zuiderzee zu einem Süßwassersee, anschließend konnten frei von Gezeiten Wasserflächen eingedeicht und trockengelegt werden.
Im Süden schließt sich an das IJsselmeer, durch den von Lelystadt nach Enkhuizen verlaufenden Houtribdijk seit 1975 getrennt, das über zwei Schleusen erreichbare 700 qkm große Markermeer an. Im Norden wird über die Schleusen von Den Oever und Kornwerderzand das niederländische Wattenmeer und die Nordsee erreicht.
Gemeinsam bilden IJsselmeer, Markermeer und Wattenmeer das wohl attraktivste Wassersportrevier der Niederlande. Einen Besuch wert sind die Orte Enkhuizen, Andijk, Hindeloopen, Lemmer, Makkum, Medemblik, Stavoren, Urk und Workum am IJsselmeer, sowie Amsterdam, Edam, Hoorn Marken, Monnickendam und Volendam am Markermeer. Dazu die Wattenmeer-Inseln Texel, Vlieland, Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog.
Westerschelde, Oosterschelde
In den im Südwesten der Niederlande gelegenen Revieren herrschst, bis auf die Region nördlich von Bruinisse, Gezeitenstrom. Teils enge Fahrwasser und von und nach Antwerpen gehende Frachtschiffe engen die Freizeitschifffahrt eine wenig ein. Über die nahe Nordsee sind die dort gelegenen niederländischen und deutschen Häfen bequem zu erreichen. Auch als Ausgangspunkt für England-Törns wird dieses Revier gerne genutzt.
Flüsse und Seen in den Niederlanden
Ebenfalls sehr reizvoll ist das Befahren der zahlreichen Flüsse und Seen in den Niederlanden. Entlang kleinerer und größerer Ortschaften führt die Fahrt teilweise stundenlang durch die Natur, Plätze zum Festmachen lassen sich fast überall finden.
Über die „Staande Mastroute“ lässt sich zudem das ganze Land auf Binnengewässern durchqueren. Eine willkommene Gelegenheit für größere Segelboote von der Westerschelde, vorbei an Rotterdam und während fester Zeiten quer durch Amsterdam (!), über das IJssel- und Markermeer und die friesischen Gewässer die Emsmündung zu erreichen.
Flughäfen in den Niederlanden
Flughäfen in den Niederlanden finden Sie in folgenden Städten:
- Amsterdam (AMS, Schiphol Airport)
- Eindhoven (EIN)
- Groningen (GRC, Eelde Airport)
- Maastricht (MST, Aachen Airport)
- Rotterdam (RTM, The Hague Airport)
Karte der Niederlande
Klima, Wind & Wetter in den Niederlanden
In der gemäßigten, maritimen europäischen Klimazone gelegen, ist das Klima der Niederlande am ehesten mit Dänemark und Norddeutschland vergleichbar. Vorherrschende Westwinde und die Nordsee beeinflussen das Klima, das sich in Frühling und Herbst eher mild zeigt. Im Sommer lassen ständig wehende Nordseewinde die Luft durchaus angenehmer empfinden als in Zentraleuropa.
Marinas Niederlande
Mehr als 100 Marinas und Häfen laden im ganzen Land und auf den westfriesischen Inseln zur Nacht ein. Dazu gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum kostenfreien Festmachen entlang der Flüsse inmitten einer herrlichen Landschaft.
Abseits von üblichen Mittelmeer-Landungen bedarf es hier dazu keiner vorherigen Anmeldung via UKW-Seefunk. Die meisten Hafenmeister/innen orchestrieren perfekt beim Anlauf spontan freie Liegeplätze über einen Meldesteiger oder Zuruf während der Hafeneinfahrt.
Am IJsselmeer und Markermeer finden sich in vielen charmanten Städtchen sowohl klassische Marinas wie urige Stadthäfen, in den auch spät am Abend eintreffende Schiffe immer noch einen Platz in Päckchen längsseits finden. Besonders in Hoorn, Enkhuizen, Lemmer, Medemblick und Stavoren überzeugen die quirligen Stadthäfen durch ihre Lagen mitten im Leben.
Für einen Besuch in Amsterdam empfiehlt sich der Sixhaven: immer recht voll und mit überschaubarem Manöverraum – durch die Lage auf dem Hauptbahnhof gegenüberliegenden IJ-Ufer ist die Amsterdamer Innenstadt mit einer Fähre binnen weniger Minuten zu erreichen.
In zahlreichen Marinas besteht zudem die Möglichkeit Fahrräder zu Ausflügen auszuleihen. Erfahrungsgemäß bewegen sich die Kosten für einen Marina-Liegeplatz zur Nacht um 3,- € / Meter, teilweise ist zur Dusch- und WC-Nutzung an Land sowie für Landstrom eine Hafenkarte aufzuladen.
Chartermöglichkeiten Niederlande
Von kleinen Jollen auf den Seen, über Motoryachten, seegehende Segelyachten und bis zu 50m langen Plattbodenschiffen steht in den Niederlanden eine große Anzahl von Charterschiffen zur Verfügung.
In Lelystadt und Lemmer sind die größten Segelyacht-Flotten beheimatet.
Funk in den Niederlanden
- Regelmäßige Aussendung (15 Minuten nach jeder vollen Stunde) von Wetterinformationen und –Warnungen für das Gebiet IJsselmeer auf UKW-Kanal 01
- Notrufe auf IJsselmeer, Wattenmeer, Randmeeren und Delta:
via UKW-Kanal 16 und / oder via DSC KANAL 70 (Rufname: Den Helder Rescue) - Der Anrufkanal 10 unter Schiffen im Binnenbereich (Festlandküste bis äußere Linie der Inseln, Wattensee, IJsselmeer und Delta) muss abgehört werden, sobald ein Funkgerät an Bord befindlich ist.
- Zu in Seekarten ausgewiesenen Gebieten „Blockgebieten“ sind gesonderte Kanäle genannt.
- ATIS ist für alle Seefunkgeräte in den Niederlanden verpflichtend.
- Außerhalb der Niederlande erworbene Funkgeräte sollten sich den für die Niederlande wichtigen Kanal 31 (z.B. zur Ansprache von Yachthäfen) fachgerecht freischalten lassen.
Nützliche Informationen zum Bootsrevier Niederlande
Seenotruf: Der Seenotruf ist unter dem VHF-Kanal 16 oder der Telefonnummer +31 88 958 4040 erreichbar. Neben der internationalen Notrufnummer 112 weitere wichtige Rufnummern für die Niederlande: Polizei 0900 8844; Feuerwehr 0900 0904; Rettungsdienst 0900 1515.
- Der „Wateralmank Teil 1“ ist zur Befahrung der niederländischen und belgischen Gewässer zwingend an Bord vorgeschrieben. In niederländischer Sprache, mit deutschen Erklärungen für Zeichen und Abkürzungen, enthält er alle Gesetzestexte und Vorschiften, Reisetipps und Funkrichtlinien.
Nicht vorgeschrieben, jedoch empfehlenswert, ist der „Wateralmanak Teil 2“ – ein ausführliches Verzeichnis niederländischer und belgischer Häfen und Ankerplätze, Brücken- und Schleusenzeiten sowie navigatorische und nautische Informationen. - Niederländische Binnenwasserkarten für Flüsse und Seen zeigen Wassertiefen und Durchfahrtshöhen in Dezimeter an! Eine verzeichnete Wassertiefe von 15 laut Karte bedeutet somit 1,5m in der nautischen Realität.
Seit 2020 übernehmen private Anbieter Schlepp- und Bergungshilfen in Situationen, in denen keine unmittelbare Gefahr für Leben und / oder Schiffe besteht. Ein Schlepp in den nächsten Hafen übernimmt die niederländische Seenotrettung KNRM allein in absoluten Gefahrensituationen (knrm.nl / Telefon: +31 255 548 454) - Aktuelle Spritpreise in den Niederlanden: benzinpreis.de
- Wetter Niederlande: wetteronline.de
- Wetterwarnungen für Niederlande: meteoalarm.eu