Es kommt Spannung in Rogers Speedboot Weltrekord von Key West nach Kuba: Nachdem wir kürzlich die spanische Rechtsanwältin Lourdes Dávalos León zur Ablehnung der Überfahrtsgenehmigung durch die US-Regierung interviewten, kommt nun aufgrund der politischen Annäherung zwischen den USA und Kuba Bewegung in das Vorhaben.
Wir haben mit Rebekah J. Poston, ehemalige stellvertretende US-Staatsanwältin in Miami und nun Partner bei der international tätigen Anwaltskanzlei Squire Patton Boggs gesprochen, was die Annäherung für einen neuerlichen Anlauf bedeutet und wie die Chancen stehen nun doch mit einem neuen Antrag eine Überfahrtsgenehmigung zu bekommen. Denn eines steht fest: Roger Klüh hält an seinem außergewöhnlichen Vorhaben fest, am 1. August 2015 von Key West mit seinem Speedboot Apache Star nach Kuba zu fahren:
BOOT ONLINE: Was bedeutet die kürzliche Annäherung zwischen USA und Kuba für Roger Klühs geplante Überfahrt von Key West nach Kuba?
REBEKAH POSTON: Wir sind sehr zuversichtlich, dass diese positive Veränderung in der US-Politik gegenüber Kuba für uns Gutes bedeutet. Diese gemeinnützige und öffentliche Vorführung der Apache Star wurde vom Hemmingway Yacht Club für das kubanische Volk geplant. Es wird nicht nur zur Förderung und Entwicklung der Freizeitschifffahrt und Wassersportarten in Kuba beitragen, sondern auch dazu dienen, freundliche Beziehungen zwischen beiden Ländern zu fördern und die Bindung zwischen Menschen beider Länder, die eine gemeinsame Liebe für das Meer und die nautischen Sportaktivitäten teilen.
BOOT ONLINE: Gibt es jetzt überhaupt noch einen Grund, warum die US-Regierung keine Genehmigung für die Überfahrt von Roger erteilen sollte?
REBEKAH POSTON: Der einzige Grund, weshalb das Office of Foreign Assets Control (OFAC) im Hinblick auf die Änderung der US-Politik keine Lizenz erteilt, kann nur darin liegen wenn man die Position einnimmt, dass die Veranstaltung nicht innerhalb der gesetzlichen Anforderungen für eine öffentliche Ausstellung liegt – daher nicht dem kubanischen Volk zugutekommt bzw. nicht dazu dient die positiven Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu fördern.
Wir sind aber mehr als optimistisch, dass das OFAC die Kultur und die Geschichte hinter dieser Veranstaltung zu schätzen weiß sowie auch die große Zahl der Kubaner, die daran teilnehmen wollen und diese bemerkenswerte Leistung im Bootssport und der Erneuerung der diplomatischen Beziehungen zwischen unseren Ländern feiern wollen.
BOOT ONLINE: Sie wollen in Kürze einen neuen Antrag für die Überfahrt, die am 01.08.2015 durchgeführt werden soll, einreichen. In welchem Zeitrahmen erwarten Sie eine Antwort der US-Behörde?
REBEKAH POSTON: Es gibt leider keine genaue Vorhersage. Wir wissen, dass das OFAC sehr beschäftigt ist mit Genehmigungsanträgen für Veranstaltungen zur Kontaktaufnahme mit dem kubanischen Volk, aber auch neuen Geschäftsmöglichkeiten in Kuba. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass wir eine positive Entscheidung innerhalb von ein paar Monaten erhalten. Das wird Roger Klüh genügend Zeit geben, um die Ankunft der Apache Star in Havanna am 1. August 2015 vorzubereiten.
BOOT ONLINE: Bei positivem Feedback bzw. grünem Licht seitens der US-Behörden: Werden Sie selbst in Kuba dabei sein, wenn Roger die Fahrt von Key West startend durchführt?
REBEKAH POSTON: Unter den OFAC Vorschriften für diese öffentliche Veranstaltung qualifiziere ich mich nicht als Mitglied des Apache Star Teams und würde deshalb eine eigene Lizenz benötigen, um nach Kuba zu reisen. Somit ist es nicht wahrscheinlich, dass ich in der Lage bin an der Veranstaltung teilzunehmen.
Allerdings hat Roger mir als passioniertem Bootseigner versprochen, dass ich eine Chance habe die Apache Star nach seiner Rückkehr in die USA als Pilot zu steuern. Und da ich mir das nicht entgehen lassen werde nehme ich das natürlich an.