Ruhig liegt die Gypsy Life, das kleine Aufklärungsschiff der Pauls, in den Niederlanden in der Stadt Drachten, Region Friesland.
Die vergangenen vier Saisons verbrachten die Pauls in der Arktis.
Hautnah konnte man nicht nur auf ihrer Webseite, sondern auch auf Boot Online und europaweit in Zeitungen und Magazinen ihre Abenteuer verfolgen. Sicher nicht ganz ungefährlich was die Zwei dort in den harten Wintermonaten auf ihrem kleinen Schiff durchleben mussten. Winterliche Temperaturen um -40°, Eisbildungen rund ihrem Schiff von gut 1,80 Meter, in Verbindung mit Schneefällen, die sich weit über die 2 Meter Marke auftürmten.
Gefahr in Grönland
Doch der größten Gefahr begegneten sie in Grönland bei ihrer Winternavigation, durch die Eisschollen hindurch.
Das Durchfahren als solches stellte mit ihrem speziell gebauten Schiff nicht das größte Risiko dar, wenn es nicht mehrmals wöchentlich Stürme um die zweite bis vierte Orkanstärken (150 – 250 km/h) gegeben hätte.
Die Orkane peitschten nicht nur die aufgewühlte See, sondern oft wurde auch das Packeis gegen den Rumpf durch den enormen Wind geschlagen.
Wie in einer Falle waren die Pauls den Naturgewalten ausgeliefert und mussten manchmal über Monate ruhig ausharren, bis die Wettersituationen eine Weiterfahrt zuließen.
Beobachtungen in der Arktis
Unter all diesen Extremen ist es jedoch Paul gelungen einige Beobachtungen und Studien durchzuführen.
Seit über 16 Jahren ist er nun in der Arktis, zweimal Spitzbergen, zweimal Labrador, Ostkanada, fünfmal Grönland und zahlreiche Aufenthalte in Skandinavien, unterwegs und stellte in dieser Zeit fest, dass sich die Angaben in den Medien mit der Realität vor Ort, in Bezug auf die Eisschmelze, das Streben der Eisbären und Robben, nicht deckten.
Auch er war am Anfang guten Glaubens über die Richtigkeit der Veröffentlichungen, dass es in der Arktis ständig wärmer und das Eis dadurch weniger werden würde, unbeschwert unterwegs.
Doch Paul wurde auf die härteste Art eines Besseren belehrt. Eismassen türmten sich vor seinem Schiff auf, die dennoch für seine kleine Schiffsgröße undurchdringlich waren.
Ein großes starkes Schiff mit tausenden Pferdestärken, einschließlich einem kleinen Helikopter wären jetzt recht, damit solche Eismasse durchbrochen werden können. Der Heli gibt über Funk bei seinem Erkundungsflug bescheid welche Richtung angehalten werden sollte, damit sich selbst so ein kräftiges Schiff nicht in eine ausweglose Situation manövriert.
Genau das war der Anfang des unaufhaltsamen Endes für die Eisverschiebungen.
Strukturschäden am Eis
Paul fand in seinen vier Überwinterungen, die er alle selbst über Monate durchlebte heraus, dass das Eis einen viel größeren Schaden durch Strukturschädigungen unterliegt, als die in den Medien und der Wissenschaft behaupteten steigenden Temperaturen von durchschnittlich 1° – 1,5°.
Durchbricht ein Schiff eine Eisfläche, verschieben sich die zerbrochenen Eisstücke. Dadurch entstehen Lücken im Eis, die alle auf das Wasser einwirkenden Kräfte ausgeliefert sind.
Für einen Europäer nicht vorstellbare Orkane, aus den verschiedensten Richtungen peitschen auf die Wasserflächen ein und haben das höchste Ausmaß der Zerstörung. Sie bringen das Eis in Bewegung, türmen es auf oder schieben es ineinander, sodass die freien Wasserflächen ständig größer werden. Wellen und die alle sechs Stunden wechselnde Tide gibt dem Eis den Rest.
Seit Jahrzehnten zerstören solche Gewalten Stück für Stück weitere Eisflächen, ganz egal ob es ein Grad wärmer oder kälter ist. Wäre die Eisfläche geschlossen, könnten solche Naturkräfte dem Eis nichts anhaben.
So wurden ganze Küstenlinien eisfrei und die Naturgewalten, Sturm, Welle, Tide konnten ungehindert bis zu den harten aus Schnee zusammen gepressten Gletschern vordringen und dort ihre Hebel ansetzen. Die Gletscher können diesen Belastungen nicht standhalten und brechen Stück um Stück von vorn nach hinten ab.
Im Winter, wenn es das Eis an den äußerst seltenen windstillen Tagen schaffen würde eine Schicht auf der Wasseroberfläche zu bilden, wäre die Gefahr etwas gebannt. Doch die ständig ansteigende Schifffahrt (Transport, Fischerei, Passagierschiffe) halten sich im Eis viele Rinnen offen, aus denen erneut das Spiel von vorne beginnt.
Es gibt mehrere lokale Gegebenheiten, in den die Gletscher nicht solch Belastungen ausgeliefert sind. Hier wichen die Gletscher so wie Paul berichtet und auch durch Fotos in einem zweijährigen Zeitabstand beweist, nicht zurück. Im Gegenteil an den Rändern sind weitere Schneeansammlungen zu sehen. Ein ganz klares Indiz, dass die Temperaturen, die sich ohnehin nahe den verschiedenen Gletschern und Eisflächen von den über das Land hinweg gemessenen Daten deutlich unterscheiden, keine Auswirkungen haben.
Den geballten Eismassen können solch von der Wissenschaft behaupteten minimalen Temperaturunterschiede nicht im Geringsten etwas anhaben. Als Beispiel sei erwähnt: Wenn Eis bei – 30° vor sich hin schlummert, was würde passieren, wenn man es um 20° auf -10° erwärmen würde?
Nichts, es bleibt wie es ist.
So sind die von der Wissenschaft gemessenen Temperaturen an den Handvoll ausgestreuten Stationen im Verhältnis zu dem unvorstellbaren riesengroßen arktischen Areal, nicht für die Eisveränderung verantwortlich.
Sterben Eisbären und Robben tatsächlich durch Eisrückgang aus?
Gleiches gilt für die haltlose Behauptung, dass die Eisbären und Robben durch den Eisrückgang vom Aussterben bedroht seien. Man muss der Wissenschaft nicht mächtig sein, um zu sehen, dass die Robbe zur Ruhezeit und zur Fortpflanzung nicht unbedingt Eisflächen benötigt.
Island, Färöer, Großbritannien, ganz Skandinavien, Niederlande und auch Deutschland beherbergen Robbenbestände in Millionenhöhe, ganz ohne ein Gramm Eis. Addierend kommt noch das Importverbot von Robben-Produkten aus Grönland und Kanada dazu, welches die Bestände in ein unkontrollierbares Maß ansteigen ließ.
Einige Fischarten sind laut den Angaben der Fischindustrie so stark belastet, dass die Fangquoten für solche Fische verringert werden mussten. Die Natur hat bereits auf solch ein Ungleichgewicht im Ökosystem mit der Zunahme der Eisbärpopulation reagiert. Die Eisbären haben so derartig zugenommen, dass für die Siedlungen in Labrador und Grönland die Abschussquoten erhöht werden mussten.
So braucht man sich aus der Sicht von Paul keine Gedanken über das Aussterben der Eisbären und Robben machen, sie überleben auch ohne unsere fürsorgliche Hilfestellung, die leider nicht immer das Übel an der Wurzel packt, sondern mit sehr vielen Nebenerscheinungen behaftet sind.
Verschmutzung der Arktis
Verwundert ist Paul über die Tatsache, warum kein einziges Wort über die andauernde, brachiale Verschmutzung der Arktis berichtet wird.
Hier könnte man der Natur, der Tierwelt und der Urbevölkerung die meiste Fürsorge zukommen lassen. Aber vielleicht ist das ja nicht so eine gute Geschäftsidee wie „global warming“, meint Paul.
In den nächsten paar Monaten wird der Gypsy Life etwas Ruhe gegönnt.
Doch im April werden die Ärmel wieder für eine neue Aufgabe hochgekrempelt. Die Pauls möchten sich in Skandinavien – speziell in Schweden und Finnland mal umschauen, ob sich ihr Traum einer Landpacht oder der Erwerb zur Gründung eines Naturparks einschließlich einer Wildtierauffangstation realisieren lässt.
Sie wissen, dass die Messlatte durch die Bürokratie, die Finanzen und die örtlichen Gegebenheiten für solch ein Vorhaben sehr hoch gesteckt ist, dennoch einen Versuch ist es allemal wert.
» Buch: Freiheit – Abenteuer – Wildnis KANADA
» Paul Expedition: Die Abenteuer der Pauls in der Artkis
Fotos: Harald u. Silvia Paul