Benannt nach dem oldenburgischen Großherzog Friedrich August II wurde das Schiff kurz vor dem Ersten Weltkrieg für den Deutschen Schulschiffverein in Dienst gestellt. Kriegsbedingt waren zunächst nur wenige Ausbildungsfahrten möglich.
1919 gelangte die Bark als Reparationszahlung nach England und wurde 1923 an den Norwegischen Reederverband verkauft. Zu Ehren des für den Verkauf maßgeblichen Kristofer Didrik Lehmkuhl erhielt das Schiff den Namen Staatsrad Lehmkuhl.
Bis 1966 wurde es durch die Bergens Skolskib Stiftelsen als Schulschiff für die Handelsschifffahrt betrieben. Während der deutschen Besetzung Norwegens nutzte es die Wehrmacht unter dem Namjen Westwärs als Depotschiff im Heimathafen Bergen.
Wirtschaftliche Zwänge verursachten die Übernahme und den Betrieb der Staatsrad Lehmkuhl durch den Reeder Hilmar August Reksten (1967 – 1972) und die Stiftelsen Seilskipet Statsraad Lehmkuhl (seit 1978). Dazwischen war das Schiff einige Zeit aufgelegt.
Das Schiff kann mit seiner Stammmannschaft als Ganzes von Organisationen gechartert werden. So fährt es regelmäßig als Schulschiff im Charter der Königlich norwegischen Marine. Die Deutsche Marine charterte Staatsrad Lehmkuhl im Jahre 2000 als ihr eigenes Schulschiff Gorch Fock zur Generalüberholung in der Werft lag.
Die Eigner Stiftung führt in Eigenregie Fahrten durch, die auch für Einzelpersonen zu buchen sind. Das Schiff nimmt seit Jahrzehnten immer wieder mit Erfolg an Großseglerregatten teil. So konnte es 2016 die Regatten von Antwerpen nach Lissabon und von Lissabon nach Cadiz gegen meist deutlich jüngere und modernere Schiffe gewinnen.
SPEZIFIKATIONEN
- Länge: 98 m
- Werft: Geestemünde (D)
- Werft Standort: Danzig (PL)
- Jahr: 1914
- Schiffstyp: Bark
- Segelanzahl: 26
- Segelfläche: 2.026 m²
- Nutzung: Segelschulschiff
- Eigner: Stiftelsen Seilskipet Statsraad Lehmkuhl (Stiftung Segelschiff Statsraad Lehmkuhl)
- Flagge: Norwegen
- Geschwindigkeit: 11 kn (Maschine); 17 kn (Segel)
- Gross Tonns: 1.516 GT
- Maschinenleistung: 1.125 PS
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Foto: © Federal State Unitary Enterprise „Rosmorport“