Die spanische Marine ist am Wochenende äußerst aggressiv gegen Greenpeace-Proteste wegen Ölbohrungen vor den Kanarischen Inseln vorgegangen und hatte die Greenpeace-RIBs mehrmals brutal gerammt.
In dem von Greenpeace veröffentlichten Video ist zu sehen, wie mehrere Boote der spanischen Marine die Boote der Greenpeace-Umweltaktivisten mit Wucht rammen und offenbar auch Personenschaden in Kauf nehmen. Laut Greenpeace trugen bei der Attacke ein italienischer und spanischer Aktivist schwere und leichte Verletzungen davon, an zwei der Greenpeace-RIBs ist ein Totalschaden entstanden.
Umstrittene Bohrungen vor den Kanarischen Inseln
Der Erdölkonzern „Repsol“ hatte letzte Woche vor Fuerteventura und Lanzarote mit Probebohrungen begonnen, die insgesamt 60 Tage dauern. Diese Bohrungen sind in der Bevölkerung als auch in der regionalen Regierung der Kanarischen Inseln (diese sprachen sich gegen die Bohrpläne aus) äußerst umstritten und werden als Bedrohung für die Pflanzen- und Tierwelt rund der Kanarischen Inseln betrachtet.
Menschenleben gefährdet
Natürlich beruft sich nun die spanische Regierung darauf, Greenpeace habe mit den Protesten Recht verletzt und sei den Warnungen, die Schutzzone um die Bohrschiffe zu verlassen, nicht nachgekommen.
Aber das ist das Wesen von Protesten, auch an und über die Grenzen zu gehen, wobei Greenpeace betonte, friedlich protestiert und niemals versucht zu haben, das Bohrschiff „Rowan Renaissance“ zu entern. Was der Zweck sein sollte, Boote mit voller Wucht zu rammen und dabei Menschenleben zu riskieren, ist weder schlüssig noch nachvollziehbar.
Greenpeace Mutterschiff „Artic Sunrise“ zum zweiten Mal beschlagnahmt
Das begleitende Mutterschifft der Greenpeace-Aktivisten, die „Artic Sunrise“, ist nicht das erste Mal Ziel von Attacken: Das Schiff wurde von russischen Streitkräften gekapert, nachdem es für Proteste gegen Gazprom-Aktivitäten eingesetzt wurde. Erst im Juni 2014 wurde „Artic Sunrise“ von Russland wieder freigegeben, nun wurde es bis auf weiteres von den spanischen Behörden beschlagnahmt.
Foto / Video: Greenpeace