Die 31. Peter Gast Schiffahrtsregatta war wieder ein voller Erfolg, rund 200 Segler mehr nahmen in Gegensatz zu 2012 an der diesjährigen Regatta teil.
Am Vorabend der Regatta trafen sich Gäste des Veranstalters Peter Gast Shipping, um bis in den Morgen Regatta-Strategien zu planen. Am Samstag hieß es dann um 7:30 Uhr auslaufen. Prächtig beflaggt fuhr die Flotte die Schlei zur Startlinie in Nähe der Ansteuerungstonne hinab. Ab 9:00 Uhr wurden in fünf Starts die Yachten auf die Regattakurse geschickt. Die klassischen Yachten starteten zuerst, mit allein fünf 12-Meter Yachten ein tolles Bild. Pünktlich zur Regatta gab es reichlich und günstigen Wind, der im Laufe des Tages zunahm. Neben der Gischt sorgten zu Beginn Nieselregen und später ein paar Schauer für die Erfrischung der hart kämpfenden Mannschaften.
Nach rund zehn Seemeilen rundeten die ersten Yachten die Warntonne eines Übungsgebiets für U-Boote vor der Flensburger Förde. Für Yachten, die gut kreuzen, war der folgende Kurs ein Anlieger. Nach dem Runder einer Untiefentonne folgte ein spitzer Raum zu Ærø´s Nordwestspitze Skjoldnaes, auf dem der Wind steig zunahm und rechts drehte. Davon profitierte vor allem die kleine und leichte ASSO 99 „stockmaritime“, die auf der Strecke förmlich nach vorne flog.
Nach diesen 8 Seemeilen ging es um ein Regattabegleitboot auf die letzten 9 Seemeilen platt vor dem Wind zum Ziel vor Ærøskøbing. Durch konsequentes Kreuzen unter Gennaker schaffte sich die Qutsider einen komfortablen Abstand auf die Verfolger und schnappte sich die „stockmaritime“. Das erste Schiff im Hafen war jedoch die „Evain“, ein 12er aus dem ersten Start, der trotz seines hohen Alters die 4. schnellste Zeit erzielte. Wie im letzten Jahr riss passend zur Ankunft der Boote in Ærøskøbing der Himmel auf.
Zur Abendveranstaltung betonte der Bürgermeisters von Ærø, Karsten Landro, die Bedeutung der Regatta für die Insel und lobte die gute Zusammenarbeit. Zum ersten Mal hatte er selbst an der Regatta teilgenommen. Doch zuerst begrüßten Dieter und Christian Gast die Segler. Frank Horch, Senator der Wirtschaftsbehörde Stadt Hamburg und Senator Günthner aus Bremen unterstrichen die Notwendigkeit und Bereitschaft zur Unterstützung der maritimen Wirtschaft. Der Präsident des DBSV, Torsten Conradi, hielt ein launige Rede zum Thema America´s Cup und dem Nutzen der dort verwendeten Technologien für den „normalen“ Segler. Weitere prominente Regatta-Teilnehmer waren u.a Herr van der Noordaa, Vorstand Germanischer Lloyd, Dr. Kaulvers, Vorstand der Bremer Landesbank sowie Dr. Vogelsang, Vorstand der HASPA sowie viele andere.
Sieger der 31. Schiffahrtsregatta:
– Klasse 1 Oldtimer (Yardstick): „Linda-The“, Klaus Thesenfitz, Ketsch
– Klasse 2 (Yardstick > 98): „Antica“, Sieghard Danschke, Sunkiss 47
– Klasse 3 (Yardstick 95–98): „New Vision“, Hallberg-Rassy 412
– Klasse 4 (Yardstick 89–94): „Jabalina“, Hans-Christoph Enge, One-Off 41
– Klasse 5 (Yardstick 84–88): „Verano“, Sven-Erik Braun, Swan 51
– Klasse 6 (ORC-Club C): „Veto“, Peter Eckhardt, Dufour 44 Performance
– Klasse 7 (Yardstick < 84): „Stockmaritime“, Hans Genthe, Asso 99
– Klasse 8 (ORC-Club B): „Arconia 4“, Dietrich Weihmann, Luffe 45
– Klasse 9 (ORC-Club A): „Desna“, Sven Wackerhagen, Knierim 49.
Gewinner des Marinepool-Sonderpreis, ein VIP Wochenende zur Extreme 40 Serie mit Mitsegeln, war die „Desna“.
Nach der Siegerehrung verteilten sich die Gäste in der Zeltstadt, hier gab es Raum für Gespräche und weitere kulinarische Genüsse mit Livemusik, dank einer Vielzahl von Sponsoren. Die Band „Max und Friends“ heizte den Tanzwütigen kräftig ein, erst bei Sonnenaufgang leerten sich die Zelte endgültig.
Über die Regatta
Die erste Regatta wurde bereits 1983 von Peter Gast ins Leben gerufen. Peter Gast nimmt noch aktiv an der Regatta teil, hat aber in den letzten Jahren die Organisation an seine Söhne Dieter und Christian Gast abgegeben.
Die Idee hinter der Regatta liegt nicht so sehr im sportlichen Wettkampf, sondern in der Möglichkeit zu einem maritimes Zusammentreffen. Das Event soll als Kontaktbörse, als Plattform für interessante Gespräche und die erste Anbahnung von Neugeschäften dienen. Während der Wirtschaftskrise ermöglicht es die Schiffahrtsregatta vielen Teilnehmern, wieder enger zusammenzurücken, sich auszutauschen und gemeinsam in lockerer Atmosphäre Lösungen zu finden. Das Segeln im Team ermöglicht es unkompliziert geschäftlich miteinander umzugehen.
Der gesellschaftliche Charakter der Veranstaltung steht im Vordergrund, Proteste sind zu vermeiden und „Unstimmigkeiten können bei einem Glas Bier beigelegt werden“ – so steht es in der gedruckten Ausschreibung. Das ist – neben dem persönlichen Engagement der Familie Gast – wohl einer der wesentlichen Erfolgsgeheimnisse der Regatta.
Fotos: Hinrich Franck
Weiterführende Links:
» www.schiffahrtsregatta.de