Sie begleiten wie ein ständiger Schatten Superyachten und tendern ebenso elegant wie schnell VIP-Gäste zur nächsten Picknick-Bucht. Ihre schönste Nutzung allerdings erfahren sie als sog. Weekender: mit Übernachtungsmöglichkeiten für zwei bis vier Personen, meist kleinerer, jedoch fürs Frühstück oder den Grillabend völlig ausreichender Pantry und einem Sanitärraum. Auch wenn fast alle durchaus die Eignung und Leidenschaft für längere Privatissimum-Törns weit über ein Wochenende hinaus zeigen.
Die unserer Meinung nach schönsten Weekender zeigen wir in alphabetischer und somit ohne jede wertende Reihenfolge. Eins ist jedoch allen gemeinsam: Schöner lässt sich ein Wochenende zu zweit in herrlichen Revieren an Bord kaum genießen!
Castagnola Hertitage 9.9
Länge 10,91 m ǀ Breite 3,54 m ǀ Tiefgang 0,54 m ǀ Verdrängung 6,5 t
Motoren Yanmar 2 x 235 kW / 320 PS ǀ Vmax 40 kn
Die technisch moderne Yacht mit sehr klassischer Anmutung entsteht nach Entwürfen des Mailänder Studios Nauta Design und Berechnungen durch Names by Francesco Rogantin, seit 2021 auf der Castagnola-Werft im italienischen Chiavari. Der Holzrumpf entsteht mittels des hauseigenen WTS (Wood in Tech Skin)-Verfahren, bei der die Außenflächen im Vakuum-Infusionsverfahren zusätzlich mit Glasfaser und / oder Kohlefaser beschichtet werden.
Über die Badeplattform geht es vorbei an zwei großen Sonnenliegen, optisch schwebender Cockpitmöblierung und Steuerstand mit klassischen Rundinstrumenten in die Bugkammer mit großem Doppelbett und abgetrenntem Sanitärraum.
Eine Yanmar-Doppel-Motorisierung mit zusammen 470 kW / 640 PS ermöglicht eine Reisegeschwindigkeit von 30 Knoten, die erst nach 160 Seemeilen zum Nachtanken auffordert.
Dominator Midi Ilumen
Länge 10,5 m ǀ Breite 3,2 m ǀ Tiefgang 0,77 m ǀ Verdrängung 8,5 t
Motorisierung 2 x Volvo Penta D3-300A-G (Diesel) / 2 x Volvo Penta V8 430 DPS (Benziner) ǀ Vmax 37 kn
Die „Mini-Me“ der Dominator Ilumen Reihe: Megayacht-Philosophie im Kleinformat. Allerdings allein mit Bezug auf die Schiffslänge.
Unter einem Carbon-T-Top finden geräumige Sonnenliegen ebenso Platz wie eine Miele-Grillstation. Eine luxuriös ausgestattete Cabrio-Kabine – mit zur Durchsicht steuerbarer Badezimmerverglasung – schmeichelt optisch wie haptisch mit grauer Eiche und farblich abgesetzten Lederdetails elegantem Understatement.
Humphree-Stabilisatoren und ein Seekeeper tragen zu optimaler Lage auf See, vor Anker und der Manövrierfähigkeit bei. Mit dem erkennbaren Qualitäts- und Bau-Anspruch einer Boutique-Werft entsteht aus all diesem eine wirkliche Megayacht – nur eben in klein.
→ Testbericht zur Dominator Midi Ilumen
Fairline F-33
Länge 9,99 m ǀ Breite 3,50 m ǀ Tiefgang 0,87 m ǀ Verdrängung 6,7 t
Motorisierung 2 x Volvo Penta V6 250 183 kW / 250 PS ǀ Vmax 35 kn
Ob mit Außenbord-Motoren oder innenliegenden Z-Antrieben, als Open oder mit Targa-Dach: die britische Werft liefert auf knapp 10 Schiffsmetern bereits alles für ein entspanntes Yacht-Wochenende.
Der flexible Salon unter Deck lässt sich in eine Doppelkoje wandeln und ergänzt die Unterflur-Doppelkabine zur Nacht. Eine Pantry mit Spüle, Doppel-Kochfeldern und 40l-Kühlschrank lässt sich alternativ (oder entsprechend ergänzend) im Cockpit und / oder unter Deck realisieren, Bad und Dusche sind selbst für hochgewachsene Personen bequem nutzbar, und eine optionale Bugkamera für den Fernseher blickt indirekt nach draußen.
Steuerstand und eine zur Sonnenliege wandelbare, achtere Cockpitbank ergeben darüber hinaus ein optisch schlankes Schiff, welches mit zwei Mercury Verado 350 PS Außenbordern mühelos 45 Knoten erreicht. Bei einer Reisegeschwindigkeit um 35 Knoten sind Ausflüge ohne den Besuch einer Tankstelle von gut 120 Seemeilen möglich.
Invictus TT 460
Länge 14,27 m ǀ Breite 4,43 m ǀ Tiefgang 1,35 m ǀ Verdrängung 14,8 t
Motorisierung 2 x Volvo Penta ISP 650 353 kW / 480 PS ǀ Vmax 35 kn
Selbst wenn die von der Morgensonne lichtdurchflutete Bugkabine, der von Christian Grande gezeichneten und im kalabrischen Borgia gebauten Invictus TT 460, noch zum ersten Kaffee einlädt – Eigner und Gäste werden zum Frühstück vor Anker sicherlich die Bordwände auf Höhe des Cockpits als Terrassen herunterklappen und an zwei Teaktischen Platz nehmen, die sich für bis zu acht Personen verbinden lassen.
Von der Buglounge, über das von einem elegant geführten Carbon-T-Top über dem Cockpit, bis zu den Sonnenliegen am Heck lädt ein recht unkonventionelles Design zum Genießen von Wind, Sonne und Wasser ein.
Edle Materialen und eine exakte Bauausführung machen den Weekender zu einem vielfältig nutzbaren Wohlbefinden, welches die Werft, inkl. zwei Volvo Penta D6 ISP-Motoren ab 817.500, – € als TT 460 künftigen Eignern übergibt.
Riva Rivamare
Länge 11,80 m ǀ Breite 3,50 m ǀ Tiefgang 1,16 m ǀ Verdrängung 11,5 t
Motorisierung 2 x Volvo Penta D6 400 588 kW / 800 PS ǀ Vmax 40 kn
In der Branche der Bootsverkäufer spricht man gerne davon, keine Riva Boote zu verkaufen, sondern Emotionen. Und ja, die Riva Rivamare weckt diese schönen Emotionen in jeder Hinsicht. Egal wo man hinschaut, die Rivamare glänzt nur so von edlen Hölzern, sauber verarbeitetem italienischen Leder in den verschiedensten Farben sowie einzelne Elemente in Carbon.
Der Sitzbereich kann zu einem U-Bereich umgestaltet werden, in der Mitte befindet sich ein auf die doppelte Größe klappbarer Tisch. Am Steuerstand können es sich zwei Personen bequem machen, Steuerboard findet sich nochmals ein einzelner Sitz.
Auch wenn die Rivamare für eine Open über einen durchaus großen Kabinenbereich unter Deck verfügt, ist das Modell klar als Day-Boat bzw. Weekender konzipiert. Trotzdem kann man es sich unter Deck bequem machen: Steuerboard befindet sich eine kleine Pantry, Backboard das Bad mit Duschkabine und Toilette.
→ Testbericht Riva Rivamare
Saxdor 400 GTO
Länge 12,4 m ǀ Breite 3,55 m ǀ Tiefgang 0,75 m
Motorisierung Außenbordantriebe bis 588 kW / 800 PS ǀ Vmax 48 kn
Zwei Kabinen, je eine Lounge im Bug und mittschiffs, beiderseits neben einer Sonnenliege abklappbare Schanzkleider im Heck, dazu ein großer Steuerstand: ein echter Familien-Weekender, der auch ohne notwendige Tisch-zu-Bett-Umbauten vier Personen zur Nacht ausreichend Platz bietet.
Steuerstand und Cockpit bilden unter einem stabilen T-Top bei aufgestellter Heckscheibe einen nahtlosen Freiluftübergang bis zum Entspannungsbereich am Heck.
Das bereits umfangreich ausgestattete Basismodell inkl. 2 Mercury V8-Motoren mit je 221 kw / 300 PS listet die Werft (exkl. Steuer) mit 222.000, – €. Eine lange Liste von Extras zu Technik und Ausstattung lässt keine erfüllbaren Wünsche zu einem 12m-Weekender offen.
Solaris Power 44 Open
Länge 13,47 m ǀ Breite 4,35 m ǀ Tiefgang 1,03 m ǀ Verdrängung 11,5 t
Motoren 2 x Volvo Penta D6 ISP 500 272 kW / 370 PS ǀ Vmax 33 kn
Eine Reminiszenz an US-Ostküsten Lobster Boote mit italienischem Design – so lässt sich die Power 44 Open von Solaris wohl bestens beschreiben. Die durch einen senkrechten Steven langgezogene Wasserlinie verspricht Laufruhe bei höheren Geschwindigkeiten, der aufgekimmte Rumpf sanftes Einsetzen in Wellen.
Künftige Eigner wählen aus drei Kabinen-Versionen mit Doppelbetten oder einer Sitzgruppe im Bug, Doppel- oder zwei Einzelkojen mittschiffs. Hinter dem dreisitzigen Steuerstand ergänzen eine Sitzgruppe für sechs Personen, klappbare Seeterrassen sowie eine große Liegefläche im Heck zu einem für die Schiffsgröße großartigen Raumgefühl, zu dem ebenfalls die Buglounge mit Sitzbank und Sonnenliege beiträgt.
Angetrieben von der Spitzenmotorisierung (2 x Volvo Penta D6 ISP 650 mit je 353 kW / 480 PS) nennt die Solaris-Preisliste 740.000, – € als Grundpreis, bei ausgiebiger Nutzung optional zu verbauender Extras werden schnell auch über 900.000, – € daraus.
Swanshadow
Länge 13,2 m ǀ Breite 4,3 m ǀ Tiefgang 0,86 m ǀ Verdrängung 5,8 t
Motoren 3 x 184 kW / 250 PS ǀ Vmax 37 kn
Die segelnden Mitglieder der SWAN-Familie zählen bereits seit Jahrzehnten zur Spitze des Yachtbaus. Gleich mit drei SWANSHADOW-Linen zwischen 13 m und 23 m bis betritt die Werft nun die Welt der Motoryachten – ohne die kleineste Abweichung gewohnter DNA aus Qualität, Eleganz und Innovation.
Die SWANSHADOW stellt dabei den Einstieg in die Welt hochfunktionaler wie individualisierbarer Motoryachten dar. Ein stufenfreier Decksplan, die rahmenlose Windschutzscheibe sowie die variable Achterplattform unterstreichen ein ebenso optisch wie ästhetisch ansprechendes Design, dessen konsequente Strenge durch optionale Cockpitmöblierungen und T-Top-Varianten jeder Yacht eine ganz persönliche Note verleiht.
Als maximale Motorisierung für den zweistufigen V-20˚ -Rumpf wurden 3 x 257 kW / 350 PS berechnet, mit denen eine Vmax von 55 kn erreicht wird.
Wajer 55
Länge 16,11 m ǀ Breite 4,40 m ǀ Tiefgang 1,22 m ǀ Verdrängung 19,5 t
Motoren Volvo Penta 3 x IPS 600 D6 320 kW / 435 PS ǀ Vmax 38 kn
Sinot-Design, Vripack-Architektur und Bau: alle Wajer 55-Gene stammen aus den Niederlanden. Vernehmlich nicht der alleinige Grund für S.K.H. Willem Alexander die bisherige Familien-Wajer 38 durch dieses Modell zu ersetzen.
Königliche Vergnügen an diesem Weekender ist leicht nachzuvollziehen: die Yacht ist einfach atemberaubend schön. Gefertigt in bester Bootsbautradition versprechen die Linien bereits am Steg die wahre Berufung: möglichst bald wieder elegant und kraftvoll raus aufs Wasser zu kommen.
Mastersuite und zusätzliche Einzelbetten bieten Platz für vier zur Nacht, dazu eine komplette Nasszelle und ebensolche Pantry. Cockpit und großzügig dimensionierte Sonnenliegen sind durch die Wajer-typische weit nach achtern gezogene Windschutzscheibe optimal geschützt, die multifunktional ausfahrbare Badeplattform, eine Tender-Garage im Heck und per Knopfdruck bedienbare Fender ergänzen zum Komfort.
→ Testbericht Wajer 38