Ob Segel- oder Motorboote: Frauen am Ruder sind leider bis heute eher eine Seltenheit. Und wenn Frauen zusammen mit der Familie oder Freunde am Bootssport teilnehmen, so ist ihre Aufgabe meist das Festmachen des Bootes, während der Mann das Boot steuert.
Nicht so bei der bekannten österreichischen Schönheitschirurgin Dagmar Millesi, die in Kärnten am Wörthersee ein Zentrum für ästhetisch-plastische Chirurgie im Hotel Schloss Seefels betreibt. Millesi besitzt seit 2012 ihr eigenes Elektroboot und ist damit regelmäßig am Kaiserwasser bzw. auf der wunderschönen Alten Donau unterwegs.
Boot Online sprach mit Dagmar Millesi über die Leidenschaft Bootfahren, welches Boot sie fährt, ihren Lieblingsplatz an der Alten Donau und was sie Frauen rät, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, selbst ein Boot zu steuern:
BOOT ONLINE: Sie sind leidenschaftliche Schwimmerin, haben sich vor einigen Jahren Ihren Traum vom Apartment am Wiener Kaiserwasser erfüllt. Wie kam es dazu, dass Sie sich für das Bootfahren begeisterten?
DAGMAR MILLESI: Ich war zugegeben kein großer Boots-Fan. Am Wörthersee haben mich die Motorboote beim Schwimmen eher gestört. An der alten Donau hat mir mein Mann vorerst zu Weihnachten symbolisch eine Kapitänsmütze geschenkt und im Frühjahr kam das Elektroboot. Den Umgang mit dem Boot (ich fuhr sofort auf dem Schotter auf…) brachte mir Dagmar Koller bei, die schon mehr Übung hatte.
BOOT ONLINE: Ihr Beruf als Chirurgin bringt mit sich, dass Sie wenig Zeit haben und oft erst spät abends nach Haus kommen. Wie oft im Jahr können Sie Ihr eigenes Boot genießen? Wie oft können Sie sich Zeit freischaufeln, um Kapitän auf Ihrem Boot zu sein?
DAGMAR MILLESI: Ich benütze mein Boot öfter als ich anfänglich vermutete. Oft zwei bis drei mal pro Woche. Ich halte auch oft Besprechungen mit Anwalt, Steuerberater, etc. am Boot ab. Das ist ungewöhnlich und begeistert alle. Dazu wird ein Picknickkorb und eine Flasche Rotwein an Bord genommen und es überrascht mich immer wieder, wie viele noch nie an der Alten Donau waren und vom Reiz der Landschaft, der Freizeitoase mit den Wolkenkratzern im Hintergrund überwältigt sind. Wenn ich früher nach Hause komme, so fahren wir hin und wieder mit dem Boot in die alte Kaisermühle zum Essen.
BOOT ONLINE: Gibt es am Kaiserwasser bzw. an der Donau ein Lieblingsgebiet oder einen Platz, welchen Sie gerne ansteuern?
DAGMAR MILLESI: Ja, ich besuche meine beste Freundin an der Oberen Alten Donau, dort gibt es für mich auch einen Anlegeplatz! Wir plaudern und trinken Kaffee. Das ist schon ein sonntägliches Pflichtprogramm sofern ich frei habe.
BOOT ONLINE: Man sagt, dass Freizeit am Boot einen ganz eigenen Wohlfühlfaktor hat und man am Wasser ganz besonders abschalten kann. Was ist für Sie das Besondere am Bootfahren?
DAGMAR MILLESI: Allseitig von Wasser umgeben zu sein und die wechselnde Uferlandschaft dabei betrachten zu können. Wasser ist ein besonderes Element, zu dem ich mich immer hingezogen fühlte. Schon als Kind verbrachte ich die Sommer an einem See. Wasser übt auf mich eine große Beruhigung aus. Wasser gibt mir Kraft.
BOOT ONLINE: Was ist das Besondere an ihrem Boot?
DAGMAR MILLESI: Was ich sehr schätze, ist der kleine Kühlschrank und das Radio mit der iPod-Station. Ich fahre alleine in die stilleren Bereiche an der Unteren Alten Donau. Lege mich auf das Boot und höre mir Hörbücher an. Das sind wirkliche Glücksmomente.
BOOT ONLINE: Führen Sie An- und Ablegemanöver ganz alleine durch? Wie lange hat es gebraucht, bis Sie die völlige Kontrolle und Sicherheit über Ihr Boot hatten?
DAGMAR MILLESI: Das Manöver ist mit ein bisschen Übung nicht schwierig und ich führe es alleine durch. Beim Abdecken bin ich über einen Kavalier in der Nähe sehr froh. Das Abdecken sollte idealerweise auf Knopfdruck, wie bei einem Cabrio erfolgen, dann wäre die Freude an der Bootsfahrt und die Frequenz der Ausfahrten größer. Allerdings hat es ungefähr 4 Ausfahrten gebraucht, bis ich Sicherheit hatte, denn zwangsläufig versucht man das Boot wie ein Auto zu lenken, nur reagiert das Boot natürlich anders.
BOOT ONLINE: Wann steht die erste Ausfahrt in diesem Jahr vor der Tür?
DAGMAR MILLESI: Die erste Ausfahrt hat am 26.4. des Jahres stattgefunden. Diese war besonders reizvoll, da überall emsig gearbeitet wurde, um die schmucken Badehäuschen herzurichten.
BOOT ONLINE: Was würden Sie Frauen raten, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, ein Segel- Motor- oder Elektroboot zu fahren, sich aber das nicht zutrauen?
DAGMAR MILLESI: Ein Elektroboot ist eine unglaubliche Entspannung, sehr leicht zu handeln und jeder Frau zu empfehlen. Das Segeln ist nicht meines, ich möchte faulenzen, entspannen und am Boot nicht Arbeiten müssen. Aber jeder findet seinen persönlichen Genuss und sein persönliches Boot.
Fotos: © Arbeitsgemeinschaft Die Schöne Alte Donau | APA