Etwa 11 Stunden nach Frankfurt landen wir nach einem kleinen Zwischenstopp in Dubai auf der Hauptinsel Mahè auf den Seychellen.
Die Seychellen!
Sie gehören topographisch zu Afrika; sie liegen ca. 700 Seemeilen vor der Somalischen Küste und sind 500 sm von Madagaskar entfernt.
Hier ist Wasser, viel Wasser, egal in welcher Richtung, kristallklar und türkisblau. Sofort möchte man das nächste Boot entern und in See stechen, in dieses Wasser verliebt man sich sofort.
Wir wollten von Mahé die Inseln Praslin und La Dique erkunden und hatten für einen ganzen Tag ein offenes Boot mit einer kleinen Crew gemietet. Die Sehenswürdigkeiten wie z. B. Valeé de Mai, die Riesenschildkröten und die Granitfelsen der Bacardiwerbung aber, sind eine andere Geschichte. Nein, die ersten 7 Bonitos meines Lebens aus diesem so sauberen Meer mit einem anschließenden Sushi-Festmenü waren die große Überraschung des Tages. (Bonito ist eine Thunfischart, welcher auch als Blaufisch bekannt ist und stammt aus der Familie der Makrelen.)
Die Inseln liegen so 1 – 2 Stunden auseinander und sind somit gut erreichbar. Seychellen – beim ersten Urlaub denkt man natürlich, dass hier steht’s die Sonne scheint und es natürlich nicht regnet. Aber wir sind in tropischen Gewässern, hier können sich je nach Jahreszeit Regen mit Sonne oder Sonne mit Regen abwechseln. Und das in sehr kurzer Folge.
So auch auf der Überfahrt nach Praslin. Kaum dass die dunklen Wolken sich zusammenziehen, prescht der Regen schon auf uns los. Im nächsten Moment sind wir auch schon durch und durch nass, in einem offenen Boot und mitten auf See.
Doch schon nach 15 Minuten ist der Spuk vorbei und als wir 30 Minuten später in Praslin ankommen ist alles schon fast trocken.
Beim an Bord gehen hatte ich schon mehrere Hochseeangeln bemerkt und als alter Angler sofort gefragt, ob wir angeln könnten. „Let me check“ war die Antwort von William und er holte die Gezeitenkarte hervor. “In the evening, when we come back, we will get fish. Now we have no Chance.“ „Aha“ dachte ich, alles hängt immer irgendwie und irgendwo zusammen.
Aber Fische gibt es hier trotz allem immer genug, das sollten wir in den nächsten Minuten beim Schnorcheln erleben. Da wimmelt es nur so, die lassen sich fast streicheln. Der Fischreichtum ist gigantisch.
Die Seychellen haben sieben Nationalparks, diese nehmen eine Fläche von 43,8 km² ein. Dazu kommen noch vier Sonderreservate mit weiteren 154,8 km². Das alles mitten im Indischen Ozean, weitab jeder dichtbevölkerten Landmasse.
Also, nach dem Schnorchel und nachdem wir wieder trocken waren, regnete es natürlich wieder. Aber trotz des Regens, hier ist es immer schön; diesem Paradies können ein paar Regentropfen nichts anhaben.
Für gut betuchte Paradiessucher entsteht vor Mahé eine neue, 40 Hektar große Insel mit dem Namen „Eden Island“. Diese künstliche Insel verfügt über einen eigenen Yachthafen und Restaurants. 2014 soll das Projekt fertig gestellt sein. Käufer können Villen und Appartements erwerben – es entstehen rund 500 Einheiten. Ausländische Käufer können auf diesem Wege ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht erhalten.
Nun denn, der Tag ging im Fluge vorbei und schon bald waren wir wieder auf der Heimfahrt. Ein phantastischer Sonnenuntergang zeichnete sich ab. Jetzt die Angeln raus und tatsächlich, es begann ein heftiges Beißen. Die Bonitos waren unterwegs, in einer halben Stunde hatten wir sieben Stück gefangen.
Unser Hotelkoch übernahm die Zubereitung und machte uns Sushi, um das uns mancher Japaner beneidet hätte (die beiden Platten in der Fotogalerie stammen von einem Bonito).
Ein wunderbarer Tag ging im wahrsten Sinne des Wortes „vollmundig“ zu Ende.